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Ganz einfach einen mehrlagigen Tüllrock nähen – hier zeige ich euch, wie es funktioniert! Außerdem könnt ihr auch ein märchenhaftes Tüllkleid nachnähen, nach kostenlosem Schnittmuster inklusive bebilderter Nähanleitung

Märchenkleid Tüllkleid Freebook Lila wie Liebe

Tüll von “The Tulle Factory”

Seid ihr auf der Suche nach passendem Tüll für eurer nächstes Nähprojekt? Dann schaut mal bei “The Tulle Factory” – dort findet ihr nämlich eine wirklich unfassbare Vielfalt an Tüll. Ob grober oder feiner Tüll, Tüll mit oder ohne Stand, Glitzertüll, elastischer Tüll, beflockter oder plissierter Tüll, Seidentüll, Baumwolltüll, Tüll mit Punkten und und und…. es gibt wirklich alles, was das Näh-Herz begehrt.

Außerdem ist die genaue Zusammensetzung der Tüllsorten aufgeführt und ihr könnt sogar sehen, wo der Tüll produziert wird. Die meisten Tüllqualitäten stammen aus Europa (Frankreich, Italien, Schweiz, Deutschland (einige der elastischen Qualitäten werden tatsächlich noch hier produziert)), einige aus der Türkei oder aus Mexiko.

Ich selbst war echt überwältigt von der Auswahl. Niemals hätte ich gedacht, dass so viele unterschiedliche Tüllsorten überhaupt existieren! Für meine Nähprojekte habe ich 4 verschiedene Tüllarten gewählt.

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Welcher Tüll denn nun?

Für die Tüllrocke habe ich Tüll mit viel Stand ausgewählt. Der pinke Tüll ist T5SP Glitzertüll (Farbe rosewood). Der beige Tüll ist DORA Feintüll (Farbe mussel), den fand ich wirklich ganz toll zu vernähen.

Die Tüllkleider habe ich aus elastischem Tüll genäht. Die große Tochter bekam ein Kleidchen aus Elastictüll Mumbai TUEL-MUM (Farbe rose) – ein wunderschöner Glitzertüll, der garantiert jedes Prinzessinnenherz höher schlagen lässt. Der Glitzertüll rieselt ein kleines bisschen – jedoch nicht vergleichbar mit anderen Glitzerstoffen – ich finde, es stört nicht. Die kleine Tochter hat ein eher schlichtes, schickes Kleid aus dem VEGAS Elastictüll TUEL (Farbe nude)

Vielen Dank an The Tulle Factory für die Bereitstellung des Materials und das Sponsoring dieses Blogbeitrags.

…aber jetzt geht’s auch schon los mit den Anleitungen: 

Freebooks: Tüllrock mit mehreren Lagen und Tüllkleid nähen

  1. Der Tüllrock

Der Tüllrock besteht aus einem Futterrock aus gut rutschigem Material und dem Tüll, der an den Futterstoff angenäht wird. Ihr könnt wirklich eurer Phantasie freien Lauf lassen und entweder gleichlange Lagen Tüll (genau in der Mitte falten) oder stufige Tüll-Lagen (wie unten beschrieben) nähen. Ich habe den Tüll auf 2 Ebenen angenäht, unter dem Bund und nochmals 5-8cm unterhalb – aber auch das macht ihr natürlich, wie ihr möchtet.

Am Ende könnt ihr den Tüllrock schön trimmen – d.h. ihr könnt ihn zB. fransig zuschneiden (z.B. für ein Hexenkostüm) oder noch stutzen, um einen kürzeren Rock zu erhalten.

Oben endet der Tüllrock mit einem Gummibund.

Als Richtwerte habe genaue cm-Angaben für die Röcke meiner beiden Größen gegeben, wobei nicht sehr präzise gearbeitet werden muss, da alles gekräuselt wird und später gut zurecht geschnitten werden kann. Unsere Röcke sind in etwa knielang. Im Nachhinein habe ich sie aber noch etwas zurückgeschnitten – das geht sogar am “Modell”, während des Tragens, denn der Tüll muss nicht versäubert werden und entwickelt erst im getragenen Zustand seine eigene Dynamik.

Für den Tüllrock braucht ihr:

  • Tüll (z.B. Feintüll): 1m (x 1,40m oder breiter)
  • Futterstoff (Futtertaft o.ä.): Gr. 92: 35cm / Gr. 110: 50cm (x VB)
  • Gummiband 3cm breit (für Bauchbund): Länge entspricht dem Taillenumfang – 5 cm (nehmt z.B. bei 50 cm Taillenumfang eine Gummilänge von 45 cm).

Zuschnitt:

Futterstoff Gr. 92: 35cm hoch, 90cm breit // Gr. 110: 45cm hoch, 110cm breit

Tüll: zwei Bahnen, jeweils 50cm hoch (wird doppelt gelegt), volle Breite (140cm oder mehr)

 

Nähen:

Das Futter: 

(Anmerkung: der Rock wird sehr weit vorbereitet – es muss ja genug Beinfreiheit geben. Er wird erst später durch den Gummizug am Bauch auf den richtigen Umfang gebracht) 

Versäubert die obere lange Kante des Rechtecks (zB. mit Overlock oder Zick-Zack-Stich).

Tipp: beim Versäubern von sehr rutschigem Futtertaft o.ä. mit der Overlock könnt ihr den Differentialtransport auf 0,7 herunterstellen, dann kräuselt sich der Stoff nicht so.

Faltet das Futterteil rechts auf rechts, sodass die kurzen Kanten aufeinander liegen. Steckt die kurzen Kanten aneinander fest. Näht diese dann mit 0,75cm Nahtzugabe zusammen. Versäubert dort den Rand (zB mit Overlock oder Zick-Zack-Stich). 

Dreht den Futterrock auf rechts. 

Schlagt den oberen Bund 5-6cm nach innen (auf die linke Stoffseite) um und fixiert ihn dort ringsum von rechts mit Stecknadeln.

Bevor ihr näht: Markiert euch eine kleine Lücke (ca. 3cm, je nach Breite eures Gummibands), in der ihr das Gummi später durchfädeln werdet. Diese Lücke bleibt offen. Ansonsten näht ihr nun ringsum (in etwa 4-5cm vom Oberrand entfernt) den eingeklappten Rand fest. Achtet dabei auf eine passende Garnfarbe. 

Tüll: 

Tipp: beim Nähen von Tüll, wählt eine passende Garnfarbe von Ober- und Unterfaden. Näht mit normalem Geradstich, ich habe ihn etwas länger eingestellt (ungefähr 3 – 3,5). 

1.Bahn: Faltet die Tüllbahn so von oben nach unten zusammen, dass eine kürzere und eine längere Schicht entsteht (siehe 1. Bild) – also nicht mittig im Bruch. Bei mir beträgt der Unterschied ungefähr 5 cm (Gr. 92) / 7cm (Gr. 110). Steckt euch die obere “Bruch”-Kante mit Klammern fest. Faltet dann die Tüllbahn an den kurzen Kanten zusammen, sodass ein großer „Loop“ entsteht (2. Bild). Dabei liegen die langen Schichten außen und im Inneren liegen die kürzeren Tüllschichten (die später außen liegen werden). Näht die Seitenkante zusammen.

Dann kräuselt ihr mit der Nähmaschine entlang der Bruchkante (0,5cm Nahtzugabe). Lest hier, wie man ganz einfach mit der Nähmaschine kräuselt (klick). 

Der Tüll lässt sich wunderbar kräuseln und sollte auf die Weite des Innenrocks zusammengezogen werden. Dann knotet ihr die Kräuselfäden zusammen. Legt den Innenrock so, wie der fertige Rock sein soll, in den Tüll-Außenrock hinein. Die kurze Tüllbahn liegt außen (erstes Bild).

Dann klappt ihr den Tüll nach oben und seht nun, wie die beiden Lagen zusammengenäht werden müssen (2.Bild). Steckt ringsherum fest und näht sie mit einem Geradstich zusammen. Lasst dabei die kleine Öffnung am Innenrock für’s Gummi offen (oder näht den Tüll dort knapp unterhalb der Öffnung an). 

Wenn ihr noch eine 2. Tüllbahn nähen möchtet, bereitet euch diese genauso vor und näht sie ungefähr 5-6cm unterhalb der ersten an. Näht sie wie eben beschrieben an das Futterteil an. 

Jetzt ist der Rock schon fast fertig! Fädelt euch mit einer Sicherheitsnadel das Gummiband durch den Bauchbund und bringt ihn auf die richtige Weite. 

Unten am Futterteil fehlt nun noch der Saum. Jetzt seht ihr gut, ob das Futterteil die richtige Länge hat (es fällt noch 1cm Saumzugabe weg). Es sollte auf jeden Fall kürzer als die untere Tüllbahn sein. Ich empfehle, den Futterstoff maximal bis Kniehöhe zu halten. Wenn er noch zu lang ist, kürzt nun. Ansonsten versäubert die Kante (mit Zickzack- oder Overlockstich), klappt sie 1cm auf die linke Seite um und näht sie mit passender Garnfarbe fest. 

Ganz schön wild: der Tüllrock direkt nach dem Nähen (noch nicht zurück geschnitten)

2. Das Tüllkleid

Das Tüllkleid ist ein einfaches ärmelloses Kleidchen, dass sowohl mit als auch ohne den o.g. Tüllrock getragen werden kann. Genau wie der Tüllrock ist es z.B. ein super Accessoire als Glitzer-Märchenkleid für die Verkleidungskiste der Kinder –  meine Mädels verkleiden sich das ganze Jahr über unglaublich gerne zum Spielen.

Aber auch für festliche Anlässe ist so ein Kleidchen durchaus eine tolle Idee!

Das Tüllkleid besteht aus einem oberen Jersey-Teil, das genau wie beim Bodykleid “Sommerteilchen” genäht wird. Das untere Teil des Kleidchens besteht aus einer großzügigen Bahn elastischen Tülls. Besonders hübsch finde ich den Besatz des Oberteils mit Tüllbahnen. Das funktioniert wirklich ganz einfach, ich beschreibe es euch unten 🙂

Bedenkt, dass der Tüll recht durchsichtig ist – wenn ihr also ein schickes Kleidchen für eine Taufe oder Hochzeitsfeier nähen möchtet, dann ist ggf. eine Strumpfhose darunter eine gute Idee – oder ihr näht ein ganzes Kleidchen aus Jersey (wie beim “Sommerteilchen” – also inklusive Rockteil) und dann darüber den Tüll!

Für das Tüllkleid braucht ihr:

  • Tüll (elastisch): 1m (x mind. 1,40m oder länger)
  • Jerseyrest o.ä. (unbedingt gut elastisch): etwa 60 x 70 cm

Bereitet euch den oberen Teil des Kleidchens wie beim Bodykleid vor.

Für Gr. 56 – 98: Das Schnittmuster Bodykleid “Sommerteilchen” (kostenloses Schnittmuster) findet ihr hier. ACHTUNG: Ihr benötigt nur Seite 1 und 3 des Schnittmusters!

Für die Größen 104 – 122 findet ihr das passende Schnittmuster hier:

 (klickt hier) …die Anleitung zum Nähen findet ihr im Bodykleid-Beitrag (s.o.).

Ihr könnt das Oberteil sowohl mit als auch ohne Knopfleiste nähen. Die Ausschnitte könnt ihr entweder mit einem Jersey-Streifen säumen (wie im Originalbeitrag beschrieben), sofern der Stoff gut dehnbar ist – oder ihr verwendet Bündchen an Hals- und Armlöchern.

Am besten, ihr lasst euer Kind nun in das vorbereitete Oberteil hineinschlüpfen und messt aus, wie lang ihr das Tüllkleid haben möchtet. Für meine große Tochter (in Gr. 110) habe ich eine Tüllbahn von 45 cm zugeschnitten – für größere Kinder sollte sie durchaus länger sein.

Die Tüllbahn faltet ihr rechts auf rechts zusammen, sodass die kurzen Kanten aufeinander liegen. Diese Kanten steckt und näht ihr nun zusammen, sodass ein “Loop” entsteht.

Wendet den “Loop” auf rechts und kräuselt den oberen Rand, z.B. mit der Nähmaschine (klickt für die Anleitung). Der Tüll sollte auf die Weite der Unterkante eures Oberteils gekräuselt werden.

Dann verknotet ihr die Kräuselfäden und steckt den Tüll rechts auf rechts an das Oberteil. Alternativ könnt ihr den Tüll auch links auf rechts an das Oberteil stecken – dann habt ihr einen Mini-Rüschen-Rand außen, der der Nahtzugabe entspricht.

Tüllkleid nähen, Rüschenrand
Kleid mit Mini-Rüschenrand
hier: rechts auf rechts (ohne Rüschenrand)

Näht den Tüllrock rundherum mit elastischem Stich (z.B. Overlock) oder weitem Geradstich fest.

 

Das “Basic-Tüllkleid” ist nun fertig!

 

Wenn ihr das Oberteil noch mit Tüll-bahnen verzieren möchtet, geht es nun weiter:

Schneidet euch 4 Tüllbahnen zu, jeweils 30 x 30cm (Gr. 110).

Markiert euch am Unterrand des Oberteils die Stellen zum Anbringen der Tüllbahnen. Für Gr. 110 habe ich gemessen ab der Seitennaht jeweils 5cm und 20cm markiert (von beiden Seiten aus). Und dies jeweils am Vorder- und Rückteil.

Die gelben Nadeln entsprechen der Markierung für die linke Stoffbahn, die blaue und rote Nadel der Markierung für die rechte Stoffbahn. Die Bahnen werden sich später überlappen.

Dann steckt ihr eure Stoffbahnen fest, wobei die rechten Stoffseiten nach unten zum Rock zeigen. Der Stoff wird außerdem gefaltet angesteckt. Das muss nicht besonders akkurat sein, nur halbwegs gleichmäßig. Auf dem Bild unten seht ihr es (wenn auch etwas schwer zu erkennen). Beide Stoffbahnen überlappen sich in der Mitte.

Näht die Stoffbahnen mit einem weiten Geradstich fest, sowohl am Vorderteil als auch am Rückteil. Die Nahtzugaben könnt ihr etwas zurückschneiden.

Tüllkleid Rüschen Oberteil nähen freebook Schnittmuster

Dann lasst euer Kind ins Kleid hineinschlüpfen – nun klappt ihr die Stoffbahnen über die Schultern: die rechten Stoffbahnen kommen über die rechte, die linken Bahnen über die linke Schulter. Bindet die Bahnen einfach über der Schulter mit einem dünnen Faden zusammen, achtet darauf, dass beide Seiten gleichmäßig sind. Den überstehenden Tüll schneidet ihr einfach ein paar cm über dem Knoten ab, sodass ein kleiner “Puschel” entsteht 🙂 Fertig!

 

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Bitte beachtet, dass meine Anleitungen und Schnittmuster nur für private Zwecke gedacht sind und weder gewerblich genutzt noch kopiert und auch nicht als die eigenen ausgegeben oder gar weiterverkauft werden dürfen. Sehr gerne dürft ihr natürlich auf meine Anleitungen verlinken!

Spezielle Lizenzen für Kleinunternehmer sind (nach dem Give-what-you-want-Prinzip) erhältlich. Weitere Infos HIER (klick!)

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4 Kommentare

  1. So einen Tüllrock wollte ich für meine Enkelin immer schon mal nähen, danke für die Anleitung.
    Ulli

    1. Author

      Das freut mich! Vielen Dank für deinen Kommentar!

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