Zaubertränke brauen

Kindergeburtstag unter dem Motto der berühmten Magischen Zaubererschule – diesbezüglich kann man sich ja wirklich sehr, sehr verausgaben. Sowohl was Ideen betrifft als auch finanziell. Wir haben möglichst Low-Budget Vorbereitungen getroffen, die ich euch hier als Inspirationsquelle zeigen möchte.

Zauberer – Geburtstagsparty

Damit ich möglichst wenig vergesse zu erwähnen, erzähle ich euch einfach den Ablauf der Party und zeige die dazugehörigen Vorbereitungen.

zauberergeburtstag magischer Kindergeburtstag

1. Begrüßung und Zauberstäbe

Eine der etwas aufwändigeren Vorbereitungen war die Herstellung der Zauberstäbe für unsere Gäste. Ich habe sie aus getrockneten Apfel- und Birnbaum-Ästen geschnitzt, die größeren Kinder haben dabei geholfen. Danach haben wir sie mit Schleifpapier schön glatt geschliffen. Schließlich wurden sie mit Holzlasur lasiert oder mit Acrylfarbe bemalt (schwarz/braun) und später mit Klarlack zum Glänzen gebracht. Einige Zauberstäbe habe ich nach dem Schnitzen auch noch mit Heißkleber bearbeitet (am Griff) und danach dann angemalt.

Zauberstäbe schnitzen Kindergeburtstag

Damit die Zauberstäbe auch gut verpackt sind, habe ich alte Papp-hüllen von Backpapier etc. schwarz bemalt und mit Namen beschriftet. Darin lag dann der Zauberstab, wobei innen eine Schicht Volumenvlies und eine Lage glänzender Futtertaft geklebt war, als Bettchen für den Stab.

Zauberstab Verpackung Hexengeburtstag

So vorbereitet haben die Kids ihre Zauberstäbe zur Begrüßung auf der Terrasse überreicht bekommen und während wir gewartet haben, bis wir vollzählig waren, durften alle ihre Schachteln und Papiertütchen (zum Mitnehmen der Beute später gedacht) noch mit Klebe-Strasssteinchen verzieren. Da waren sie während der Wartezeit gut beschäftigt.

2. Kleine Einstimmung

Als dann alle Gäste da waren, haben wir uns kurz unterhalten, wer eigentlich dieser Harry ist. Alle Kinder kannten ihn schon, einige haben begonnen, das Buch zu lesen – andere kannten die Filme (das waren die mit den größeren Geschwistern) 🙂

Um alle nun etwas auf das Thema einzustimmen (bzw. für den Fall, das jemand Harry doch nicht kennt) haben wir eine kleine Sequenz aus Teil 1 (dem Kinofilm) angesehen. Ich habe dafür die Szene der Zugfahrt ausgewählt, ab Minute 31:05 (Verabschiedung von Hagrid am Bahnsteig) etwa 8 Minuten lang. Danach wurde der Fernseher wieder ausgeschaltet, weil wir ja jetzt selbst mit so einem Zug fahren wollten!

3. Gleis 9 3/4 und Zugfahrt

Die Kinder sind mit mir dann wieder raus auf die Terrasse gegangen, weil wir ja alle Zauberstäbe und Tütchen holen mussten und dann haben wir vor der Haustür gewartet. Mein Mann hat in der Zwischenzeit das Fernsehzimmer zum Zugabteil umgebaut (Stühle aufgestellt) und auf dem Fernseher ein Video einer Bahnfahrt (Blick aus dem Fenster) eingeschaltet.

Eine meiner Töchter (nicht-Geburtstagskind) durfte Mithelfen und ihren kleinen selbstgebauten Wagen mit den Süßigkeiten bereitstellen. Sie hat uns dann an der Haustür abgeholt. Zuerst einmal mussten aber alle zum Bahnsteig gelangen.

An der Tür zum Zugabteil habe ich – ganz schnell aus einer Rettungsdecke aus einem abgelaufenen Auto-Verbandskasten – den Zugang zum Gleis 9 3/4 gebastelt. In der Mitte habe ich einen Schlitz geschnitten, durch den man durch kommt. Zugegeben: Die Tür hätte man noch etwas cooler und aufwändiger gestalten können, aber das war eher so eine Last Minute Aktion und dafür hat sie beim Durchspringen schön geraschelt und allen gefallen.

gleis 9 3/4 Tür

Die Kinder fanden es trotzdem cool und haben alle auf den Zugsitzen Platz genommen. Dann kam eins der Highlights – die Dame mit dem Süßigkeitenwagen… eine meiner persönlichen Lieblingsszenen im Film.

Hogwarts express Süßigkeiten wagen

Dafür haben wir aus allen möglichen Materialien aus Garten und Schuppen einen kleinen Servierwagen gebastelt. Darin befanden sich natürlich Schokofrösche und Bohnen aller Geschmacksrichtungen (darin waren leckeren Jelly Beans, die teureren Original Bohnen gab es erst später und nur eine Packung, teilweise waren die echt krass, s.u.). Die Verpackungen habe ich mir online zusammen gesucht und dafür (nach den teilweise englischen Begriffen) gesucht, zT über die Bildersuche. Man findet da viel und kann sich einfach das, was einem am besten gefällt, aussuchen. In den Schokofröschen waren “echte” Schokofrösche aus einer Silikonform gegossen, die hatte ich schon zuhause. Man kann aber auch einfach Haribo-Frösche kaufen und die mit Kouvertüre überziehen.

Daneben gab es noch Lollies (wir haben einfach schräge Löcher in ein Stück Holz gebohrt und das als Ständer verwendet). und Gummischnüre, die waren auch sehr beliebt. Außerdem Zauberstäbe (Mikado) und weiße Mäuse. Ahja, und kleine Kaugummis und Hufflepuffs (Puffreis), den man sich in kleine Schälchen füllen lassen konnte.

Da waren alle natürlich sehr begeistert und es fiel ganz schön schwer, sich bedienen zu lassen und nicht alles selbst zu nehmen. Haha – aber am Ende war alles ziemlich gerecht verteilt und irgendwann kam der Hogwarts Express dann auch an.

4. Willkommen in Hogwarts

Während alle mit den Sweets beschäftigt waren, habe ich mich kurz umgezogen (mit Zauberhut und langem grünen Samtmantel) und so wurden die Schüler dann von mir (verkleidet als Professor Mac Gonagall) begrüßt. Ich musste ziemlich lachen, ich bin eine ganz miserable Schauspielerin. Die Kinder durften sich alle an die große Tafel setzen und noch viel Obst und Muffins essen.

Da einige schon schneller mit dem Essen fertig waren als andere, gab es kleine Geduldsspiele in Pappschachtel (die wir sowieso schon hatten), womit sie sich solange noch auf dem Platz beschäftigen konnten.

Danach haben wir eine Tüte der echten Bertie Botts Bohnen geöffnet und alle durften eine nehmen und die Geschmäcker raten. Abgefahren, was es da alles gab – von Gras über Pfeffer bis Kotze war alles mit dabei. Wichtig bei dieser Aktion: am besten am Platz mit Wasserglas zum Nachtrinken (es gab zum Essen nur Wasser, denn andere Getränke gab es später) machen und Taschentücher zum Ausspucken bereithalten. Die Kinder fanden es total lustig und waren echt mutig! Pfui!!!

Die Bohnen hatte ich kurz vorher übrigens bei Thalia an einem Harry-Potter-Fan-Tisch gefunden.

5. Verteidigung gegen die dunkeln Künste

… so lautete unser Unterrichtsfach in der Zaubererschule. Professor Lockardt hatte wieder nicht richtig aufgepasst und 16 Wichtel im Vorgarten losgelassen. Diese versteckten Bösewichte galt es nun zu suchen. (Währenddessen konnte ich den Kuchen wieder kalt stellen und das Gröbste am Esstisch aufräumen).

Für diese Aufgabe hatte ich Wichtel (aus dem Internet) ausgedruckt und ausgeschnitten. Im Rahmen der Vorbereitungen wurden sie dann schon vor der Party im Vorgarten versteckt.

Als alle Wichtel gefunden waren, mussten die Schüler ein Lösungswort finden, dass auf die Rückseite von 8 Wichteln geschrieben war. Erst nachdem sie die Wichtel in die richtige Reihenfolge gebracht hatten, konnten sie es lesen: “Sucht nach der maul-en-den Myr-the”.

6. Maulende Myrthe

Den Kindern war natürlich sofort einleuchtend, dass sich die maulende Myrthe irgendwo auf einer Toilette versteckt. Klar, es waren ja auch echte Harry Potter Spezialisten unterwegs. Sodann wurden die Klos im Haus untersucht und tatsächlich: auf der zuletzt zu erreichenden Toilette war wirklich die Maulende Myrthe versteckt:

Unter der Toilette lag ein kleines Kästchen, welches sich nur mit passendem Schlüssel öffnen lässt.

7. Fliegende Schlüssel

Um den passenden Schlüssel zu finden, mussten sich die Zauberschüler aber noch ein bisschen anstrengen – klar! Wer das Ende von “der Stein der Weisen” gelesen hat, erinnert sich vielleicht noch an die Szene mit den fliegenden Schlüsseln – diese habe ich in unserem Dachgeschoss nachgebaut:

Von der Decke baumelten hier ganz viele unterschiedliche alte Schlüssel mit (Transparentpapier)-Flügeln. Die Kinder mussten ordentlich springen und sich strecken, um die Schlüssel alle zu erreichen. Der letzte und höchste Schlüssel konnte dann nur mit einer Räuberleiter erreicht werden – und dieses kleine goldene Exemplar war dann tatsächlich der passende Schlüssel für die Box.

(Vorbereitung: alte Schlüssel aus dem Keller finden, mit Flügeln versehen und aufhängen)

In der Box waren für jeden eine Packung Seifenblasen, mit denen die Kinder wieder raus in die Sonne auf die Wiese gelockt wurden und ein bisschen freies Spiel hatten. Für mich auch ein bisschen Pause…. und Hervorholen der nächsten Spielerei:

8. Zaubertränke brauen

Nachdem sie sich mit Seifenblasen machen und Bäumeklettern gut ausgetobt hatten, machte sich großer Durst breit. Davor gab es noch einen bunten Gemüseteller für den kleinen Hunger. Aber es war definitiv Zeit für ein paar köstliche Zaubertränke, die zweite Unterrichtsstunde für die Schüler.

Zaubertränke brauen

Vorbereitet hatte ich: Flaschen und Kannen mit Etiketten nach der Druckvorlage von Krimskramsblog. Gefüllt habe ich sie mit Holundersaft+gefrorene Himbeeren (zerstößelt und durch ein Sieb gegossen), grüne Farbe und Zitronenlimo-Schorle, Wasser mit etwas blauer Farbe, Puderzucker mit etwas Kakao (Mondstaub), ein paar aufgeweichten Glibber-Gummibärchen für die Mutigen (Schädelwürmer), Limettenstückchen und Malzbier (was sie alle echt eklig fanden).

Das kurz vor der Party vorbereitete Tablett habe ich dann raus in den Garten gebracht und die Kinder bekamen alle ein Glas und durften sich nach Herzenslaune alles mixen. Diese Aktion hat ihnen ganz besonders gut gefallen und hat gar nicht so viel Arbeit gemacht, also sehr zu empfehlen.

9. Ausklang…

Danach wurde wieder ein bisschen frei gespielt und dann war es auch schon Zeit für’s gemütliche Beisammensein an der Feuerschale, wo es zum Abendessen Stockbrot gab. Nebenbei hat der Papa noch tüchtig die Thüringer Bratwürste gegrillt und sie im Brötchen an die hungrigen Zauberschüler verteilt.

Die ersten Eltern trudelten langsam ein und der/die ein oder andere blieb noch eine Runde, sodass es ein super gemütlicher Ausklang mit Eltern, Geschwistern und den Partygästen war.

…was wir noch vergessen haben

Wie immer bei den Geburtstagen hab es zu viele Ideen und ein paar wurden vergessen. So hatte ich eigentlich noch vor, abends eine Runde “Wingardium Leviosa” mit Leuchtarmbändern, die über die Zauberstäbe geworfen werden sollen, zu spielen. Allerdings waren wir dann so mit Stockbrot etc. beschäftigt, dass das komplett untergegangen ist. Natürlich war das nicht schlimm und wir brauchen die Armbänder später oder an Silvester mal.

Außerdem hatten wir ursprünglich noch vor, Quidditch zu spielen. Die Idee scheiterte jedoch schon in der Planung daran, dass das Geburtstagskind nicht bereit war, Gruppen auszulosen und ich vorgefertigte Gruppen etwas unfair fand. Genauso verzichteten wir auf eine Zuteilung zu den 4 Häusern (Griffindor, Hufflepuff, Slytherin und Ravenclaw) – einfach, um Streit und Enttäuschung zu vermeiden.

Eigentlich geplant war auch eine kleine Zaubershow, die Papa vorführen sollte… das hatte er schon auf anderen Kindergeburtstagen unserer Töchter gemacht – aber nach der Bratwurst war ihm dann doch mehr nach An-der-Feuerschale-Sitzen und so wurde auch diese Showeinlage mal auf deinen Winterabend vertagt.

Fazit

Es war eine richtig tolle Party, bei der wir alle großen Spaß hatten. Natürlich gab es einiges vorzubereiten, aber ich hatte Hilfe von meinen Töchtern (im Vorfeld mit dem Süßigkeitenwagen und den Zauberstäben vor allem) und meiner Schwester (am Geburtstag bevor die Kinder kamen), was mir sehr geholfen hat. Ich war auch echt ein bisschen aufgeregt, weil ich die Hälfte der Kinder vorher gar nicht kannte (wir sind ja kurz zuvor umgezogen), aber sie waren alle total entspannt und hatten zu meiner Erleichterung richtig Lust auf die Spiele!

Vielleicht war ja die ein oder andere Inspiration für euch dabei. Lasst mir gern einen Kommentar da mit Lob, Kritik oder Anmerkungen.

Eure Leonie

Werbung

4 Kommentare

  1. Was für eine geile Idee.
    Ich bin Oma, das hätte ich auch gerne für meine Kinder gemacht.
    Ich schicke diese Idee an alle Mütter und Väter weiter die ich kenne mit Kindern im Harry Potter Alter
    Vielen Dank auch für die tollen Schnittmuster – Rtabaukpwitsch & Co.

    1. Author

      Das freut mich sehr, ganz lieben Dank für das schöne Feedback 😀

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert